Gehen Königinnen fremd?

Es gibt in der Schweiz über 650 Bienenarten. Die meisten davon sind Wildbienen und über die Hälfte vom Aussterben bedroht. Die Honigbienen machen jedoch mengenmässig den grössten Teil aus.

Honigbienen
Die Gattungsbezeichnung ist Apis, die Art mellifera. Die Schweiz Imker arbeiten vor allem mit vier Unterarten.

  • mellifera mellifera – dunkle Biene – europäische Urbiene
  • mellifera carnica – Kärtner Biene
  • mellifera buckfast – Zuchtbiene aus dem englischen Kloster Buckfast
  • mellifera ligustica – italienische Biene

Swiss Mix
In der Imkerei Bienenzwirbel arbeiten wir mit den Carnica Bienen. Köbi nennt sie jedoch liebevoll «Swiss Mix». Eine reine Carnica Linie ist kaum möglich in unserer Bienendichte. Daher kann es schon einmal vorkommen, dass eine Carnica Königin auf ihrem Brautflug einer Buckfastdrohne begegnet. Danach sehen wir immer mal wieder orange Arbeiterinnen im Volk. Eine solche Königin ist also fremd gegangen.

Um reine Carnica Linien zu züchten werden Königinnen in Apideakästchen auf Belegstationen gestellt. Diese sind dann abgeschottet, um fremde Drohnen zu verhindern. z.B. gibt es im Muotathal eine solche Belegstation.

Die verschiedenen Eigenschaften und unterschiede sind im Web ausreichend beschrieben.

Hier verweise ich z.B. auf Wikipedia Seiten

Dunkle Europäische Biene – Wikipedia
Kärntner Biene – Wikipedia
Buckfastbiene – Wikipedia
Italienische Biene – Wikipedia

Weitere Beiträge über Wildbienen und Honigbienen dieser Welt folgen.

Haben Bienen Namen?

Nein, stell dir vor, in einem Bienenvolk leben im Sommer bis zu 80‘000 Bienen. So viele Namen fallen uns gar nicht ein. Ausserdem macht es beim ständigen Kommen und Gehen im Arbeiterinnenleben auch keinen Sinn diese zu kennen.

Bei der Königin sieht es jedoch ganz anders aus. Eine Königin begleitet uns durchschnittlich drei Jahre. Hier entsteht ein Bezug. Köbi kennt die Geschichten seiner Königinnen.

Er markiert diese mit einem Farbblättchen. Darauf steht eine Nummer. Die Farbe steht für das Jahr. Im 2025 bekommen die Königinnen ein blauer Punkt. Die Farbe ist europaweit gleich und wiederholt sich alle 5 Jahre. (weiss, gelb, rot, grün, blau und dann wieder weiss)

Damit ist im Königinnenhandel das Alter erkennbar. Mit der Nummer weiss Köbi zu welchem Volk die Königin gehört.

Ausserdem erkennt er die Königin in einem Volk dadurch sehr schnell. Bei der Kontrolle auf Weiselrichtigkeit muss er das Volk weniger lang stören.

Königin Nr. 23

Königinnenzucht

Auch die Königinnenzucht ist wieder gestartet. Dazu setzt Köbi eine Königin in eine speziell dafür konstruierte Box. Hier legt sie frische Eier direkt in die „Zäpfli“. Diese kann er danach einem Volk zur Betreuung / Königinnenbildung geben. Dadurch werden die Mädli nicht mehr unnötig umgeweiselt, da sie bereits im „Weiselzäpfli“ sind.

Königinnen einwintern

Nach der Varroabehandlung werden die Völker kontrolliert. Dabei sehen wir, ob die Königin die Behandlung schadlos überstanden hat. Falls dies nicht der Fall ist können wir eine von unserer Zuchtköniginnen ins Volk geben. Es ist wichtig den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen, so dass ein Volk nicht buckelbrütig wird. Nachdem Sandra und Veit alle Völker erfasst hatten, in denen keine Königin mehr war verteilten sie die Zuchtköniginnen auf diese Völker.

Nach diesem Rundgang sind noch ein paar Königinnen in den Apidea Zuchtboxen übrig. Diese werden nun für den Winter nach Merenschwand gebracht und mit Zellstoffplatten gut gegen Wind und Wetter geschützt.