Wer lebt in einem Bienenstock?

Die Bienenkönigin ist die Mutter aller Bienen. Sie kann bis zu 5 Jahre alt werden. Nach ihrem Jungfernflug verlässt sie den Bienenstock nicht mehr. Von ihr hängt alles Leben im Bienenvolk ab. Täglich legt sie bis zu 2‘000 Eier.

Daras schlüpfen die Arbeiterinnen. Bienen sind entweder Schwestern (gleicher Vater) oder Stiefschwestern (gleiche Mutter). Die Bienen organisieren den Bien. Sie bauen und reinigen die Waben, pflegen die Brut, füttern Larven und Königin, bewachen den Eingang, sammeln und trocknen den Nektar, verarbeiten Pollen, verkitten den Bienenstock und regulieren die Wärme.

Drohnen sind männliche Bienen. Sie haben keinen Vater. Ihre einzige Aufgabe ist eine Königin zu begatten. Im Herbst werden sie überflüssig und aus dem Stock befördert.

Gehen Königinnen fremd?

Es gibt in der Schweiz über 650 Bienenarten. Die meisten davon sind Wildbienen und über die Hälfte vom Aussterben bedroht. Die Honigbienen machen jedoch mengenmässig den grössten Teil aus.

Honigbienen
Die Gattungsbezeichnung ist Apis, die Art mellifera. Die Schweiz Imker arbeiten vor allem mit vier Unterarten.

  • mellifera mellifera – dunkle Biene – europäische Urbiene
  • mellifera carnica – Kärtner Biene
  • mellifera buckfast – Zuchtbiene aus dem englischen Kloster Buckfast
  • mellifera ligustica – italienische Biene

Swiss Mix
In der Imkerei Bienenzwirbel arbeiten wir mit den Carnica Bienen. Köbi nennt sie jedoch liebevoll «Swiss Mix». Eine reine Carnica Linie ist kaum möglich in unserer Bienendichte. Daher kann es schon einmal vorkommen, dass eine Carnica Königin auf ihrem Brautflug einer Buckfastdrohne begegnet. Danach sehen wir immer mal wieder orange Arbeiterinnen im Volk. Eine solche Königin ist also fremd gegangen.

Um reine Carnica Linien zu züchten werden Königinnen in Apideakästchen auf Belegstationen gestellt. Diese sind dann abgeschottet, um fremde Drohnen zu verhindern. z.B. gibt es im Muotathal eine solche Belegstation.

Die verschiedenen Eigenschaften und unterschiede sind im Web ausreichend beschrieben.

Hier verweise ich z.B. auf Wikipedia Seiten

Dunkle Europäische Biene – Wikipedia
Kärntner Biene – Wikipedia
Buckfastbiene – Wikipedia
Italienische Biene – Wikipedia

Weitere Beiträge über Wildbienen und Honigbienen dieser Welt folgen.

Beobachtungsstöcke

Das Fenster ins Innenleben der Bienenvölker.

Bereit Aristoteles beschäftigte sich mit der Frage, wie es im Bienenvolk aussieht. Für ihn war die Organisationsform der Bienen das Ideale Vorbild für das Zusammenleben der Menschen.

Damals hielt man sich die Bienen in Tongefässen. Er lies darin Fensterscheiben aus geschliffenen Muschelschalen einbauen um einen Einblick zu erhalten.

Françoise Huber (1750-1831) war vollkommen Blind. Der Schweizer gilt noch heute als einer der grössten Bienenforscher der Geschichte. Seine Frau und sein Diener ersetzten ihm die Augen. Wohl durch sein Blind sein hörte er den Bienen besser zu. Er konstruierte einen aufklappbaren Beobachtungsstock, in dem man die Waben wie in einem Buch blättern konnte.

Auch die Imkerei Bienenzwirbel hat Beobachtungsstöcke. Sie stehen im Garten. Hier kann Köbi täglich die Bienen beobachten, seine Lernvideos aufnehmen und unseren Besuchern einen gefahrlosen Einblick in ein Bienenvolk geben.

Sie sind der Puls der Imkerei und bestäuben gleichzeitig die Blüten im Quartier.

Wann ist ein Volk weiselrichtig?

Für das Überleben braucht jeder Bien eine Königin. Die Königin legt täglich bis zu 2‘000 Eier und garantiert damit das Überleben des Biens. Fehlt die Königin kann eine Biene zum Drohnenmütterchen mutieren. Das Bienenvolk wird Drohnenbrütig. Die Königin wird auch Weisel genannt. Demzufolge ist eine der wichtigsten Kontrollen, die Köbi macht, ist zu prüfen, ob eine Königin im Volk ist. Im positiven Fall ist der Bien weiselrichtig.

Haben Bienen Namen?

Nein, stell dir vor, in einem Bienenvolk leben im Sommer bis zu 80‘000 Bienen. So viele Namen fallen uns gar nicht ein. Ausserdem macht es beim ständigen Kommen und Gehen im Arbeiterinnenleben auch keinen Sinn diese zu kennen.

Bei der Königin sieht es jedoch ganz anders aus. Eine Königin begleitet uns durchschnittlich drei Jahre. Hier entsteht ein Bezug. Köbi kennt die Geschichten seiner Königinnen.

Er markiert diese mit einem Farbblättchen. Darauf steht eine Nummer. Die Farbe steht für das Jahr. Im 2025 bekommen die Königinnen ein blauer Punkt. Die Farbe ist europaweit gleich und wiederholt sich alle 5 Jahre. (weiss, gelb, rot, grün, blau und dann wieder weiss)

Damit ist im Königinnenhandel das Alter erkennbar. Mit der Nummer weiss Köbi zu welchem Volk die Königin gehört.

Ausserdem erkennt er die Königin in einem Volk dadurch sehr schnell. Bei der Kontrolle auf Weiselrichtigkeit muss er das Volk weniger lang stören.

Königin Nr. 23

Was ist ein Drohnenmütterchen?

Verliert ein Volk im Winter oder Anfang Frühling eine Königin und hat gleichzeitig keine frischen Maden kann eine Biene Eierstöcke entwickeln und damit Eier legen. Der Hinterleib ist zu kurz, die Eier kleben an der Zellenwand und liegen nicht am Boden. Diese Eier sind auch nicht befruchtet. Es entstehen Drohnen, also männliche Bienen. Das Volk wird Drohnenbrütig und kann nicht überleben.

Um das Volk zu retten, muss der Imker früh genug eine neue Königin zusetzen. Idealerweise, bevor ein Drohnenmütterchen aktiv wird. Dies gelingt nur, dank steter Beobachtung der Bienen.

Buckelbrut erkennt man an der buckeligen Oberfläche einer Brutwaben.

Können Hummeln fliegen?

Bestimmt kennst du den Motivationsspruch:

Nach den Gesetzen der Physik können Hummeln nicht fliegen, da das Verhältnis von Flügel zu Körpergewicht aerodynamisch keinen Flug zulässt. Da die Hummeln dies jedoch nicht wissen tun sie es einfach.

Diese Aussage scheint jedoch nicht zu stimmen. Diese Aussage basiert auf den Grundsätzen der Aerodynamik der Flügelverdrehung. Aus dieser Sicht schlagen die Hummeln zu selten mit den Flügeln. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass sie einfach stärker mit den Flügeln schlagen als andere Insekten und damit Tiefdruckwirbel erzeugen. Was wiederum Auftrieb und damit einen Flug ergibt.

Hummeln können also aus Sicht der Physik und der Biologie fliegen, darum tun sie es.